Linksjugend gedenkt den Opfern der Novemberpogrome 1938 zusammen mit Linken und Grünen

In der Nacht vom 9. zum 10. November jähren sich zum 82. mal die Novemberpogrome. Auch in Plauen war die Zerstörung durch die Nationalsozialisten zu spüren. Besonders betroffen war die damals relativ neue Synagoge an der Ecke Engelstraße/ Senefelderstraße.

Sie wurde an diesem Novemberabend vollständig niedergebrannt.

82 Jahre später müssen wir feststellen, dass Antisemitismus wieder salonfähig geworden ist. Die Anschläge in Halle, Hamburg und Dortmund sind nur erschreckende Beispiel dafür, auch im täglichen Sprachgebrauch, besonders in sozialen Netzwerken werden Stereotypen und Judenhass publiziert. Dieser Entwicklung setzen wir uns als Linke und Grüne entgegen. Wir wollen, dass die Taten von damals nie vergessen werden. Wir wollen, dass unsere Generation ein angemessenes Bewusstsein für die Vergangenheit entwickelt und sich nicht länger aus der historischen Verantwortung heraus redet. Die Bedeutung und der Schrecken, die aus den Taten der Nationalsozialisten, an der sich auch breite Teile der Bevölkerung beteiligten, lassen sich auch 80 Jahre später nicht leugnen oder mindern.

Unsere Aufgabe besteht aus dem Kampf für eine weltoffene Gesellschaft, in der keine Gefahr und keine Einschränkungen für jüdisches Leben bestehen.

Wir möchten unsere Mitbürger:innen inspierieren, es gleich zu tun und die Gedenktafel der Synagoge zu besuchen, den Opfern zu gedenken und vor allem sich jedem Antisemitismus in den Weg zu stellen.

Linksjugendsprecherin Charlotte Roffalski sagt dazu: ”Ich war an Schulen zu Gast an denen am Eingang das Siegel “Schule ohne Rassismus Schule mit Courage” hing. Davon war meistens nur wenig zu spüren. Oft hörte ich von Mitschüler:innen, rassistische und antisemitische Sprüche oder so genannte “Witze”. Die Aussage “Du Jude” wurde und wird als Schimpfwort genutzt. Wir beide haben die Erfahrung gemacht, dass von Lehrer:innen diese Vorfälle nur abgetan wurden. Eine Entwicklung, die wir nicht dulden wollen und dürfen. Kommende Generationen müssen wissen was passiert ist, warum es passiert ist und warum man gegen derartige Entwicklungen ankämpfen muss. Es geht nicht darum sich zu entschuldigen, sondern dafür zu sorgen, dass sich Geschichte nicht wiederholen wird.”

Linksjugendsprecher und Mitglied im Kreisvorstand bei DIE LINKE. Vogtland Lukas Günther hat ähnliche Erfahrungen gemacht wie Charlotte Roffalski und ergänzt: “Nicht nur an den Schulen, auch in anderen Lebensbereichen, wie zum Beispiel im Ehrenamt oder in Vereinen sind antisemitische Denkweisen mittlerweile weit verbreitet und werden als Gegeben hingenommen. Wenn man mir erklärt, dass “das Großjudentum” die Geschicke der Welt lenkt und bekämpft werden muss, hört jedes Verständnis von mir auf. Derartige Sprüche dürfen in einer aufgeklärten Gesellschaft keinen Platz haben. Es fängt mit Verschwörungstheorien und der Entmenschlichung in der Sprache an, wo es endet, wissen wir alle aus dem Geschichtsunterricht.”

Petra Rank, Ortsvorsitzende DIE LINKE Plauen ergänzt: „Ich halte es auch noch in der heutigen Zeit für sehr wichtig, an die Geschehnisse in der Pogromnacht zur erinnern und den Opfern zu gedenken. Denn es macht uns deutlich, bei jeder Art von Rassismus und Diskriminierung nicht wegzuschauen sondern was dagegen zu tun. Denn leider gibt es auch in der unser heutigen Zeit noch immer Opfer von Rassismus und Antisemitismus wie uns Hanau und Halle zeigen.“