Nach dem ersten Weltkrieg wollten Pazifisten den 1. August zum Weltfriedenstag machen. 1965 erklärte der Papst für die Katholische Kirche den 1. Januar ab 1968 zum Weltfriedenstag. Die UNO ihrerseits bestimmte den 21. September dazu. In SBZ, DDR und BRD hat sich schon unmittelbar nach Ende des zweiten Weltkrieges der 1. September (1939 Überfall auf Polen) als Weltfriedenstag bzw. Antikriegstag durchgesetzt. 1966 beschloss der Bundeskongress des DGB in Berlin_(West) den 1. September regelmäßig in würdiger Form für Frieden und gegen Krieg zu begehen.

Henry Ruß (Stadtrat der Partei DIE LINKE in Reichenbach) dazu: „DIE LINKE Ortsverband Reichenbach und Umgebung fühlt sich als Friedenspartei diesem Datum verbunden. Frieden steht auf der Agenda der LINKEN in jahrzehntelanger Tradition ganz oben an. Auch wir fühlen uns, wie alle friedliebenden Menschen, betroffen von Kriegen und Spannungen unserer Zeit. Die Ereignisse selbst und ihre ökonomischen Auswirkungen bis ins Private machen uns besorgt. Die Nähe zum jüngsten Kriegsherd in der Ukraine beschäftigt auch uns zutiefst persönlich und widerspiegelt sich in den politischen Diskussionen der LINKEN.“

Johannis Höfer (Ortsvorsitzender der LINKEN für Reichenbach und Umgebung) ergänzt: „Die gesellschaftliche Debatte scheint lange auszublenden, dass es seit dem 2. Weltkrieg zahlreiche Kriege in nah und fern gegeben hat auch in Europa! Es wird geschätzt, dass seither mindestens 60 Millionen Menschen in Kriegen ihr Leben verloren. Ein Mehrfaches wird die Zahl der Verwundeten und Entwurzelten betragen haben. Allein nach 1990 sollen es  5 6 Millionen Kriegstote gewesen sein, wovon auch Europa nicht verschont war. Es gerät oft aus dem Blick, dass es weltweit viele furchtbare Kriegsherde gibt. Der schlimmste ist wohl derzeit Jemen, auch wenn uns die Ukraine näher ist und verständlicherweise stärker beschäftigt. Die Liste der aktuellen Kriegsherde ist aber noch deutlich länger.

Wenn wir, als ganze Gesellschaft, Kriege verhindern und beenden wollen, müssen wir gegen ihre Ursachen und begünstigenden Bedingungen kämpfen. Die Verurteilung des Aggressors und bedauern der Opfer reicht nicht. Kriege brechen nicht zufällig aus, sie werden vorbereitet und mit Absicht vom Zaun gebrochen! Es wird gerüstet, es werden Begründungen für den Krieg vorgeschoben und Anlässe für den Beginn gesucht. Die Muster ähneln sich seit Menschengedenken.“

Thomas Höllrich (1. Bürgermeister und Stadtrat der LINKEN setzt hinzu:  „Kriegspropaganda tönt regelmäßig von kommenden Genoziden oder angehäuften bedrohlichen Waffen. Sie dämonisiert Staatenlenker im gegnerischen Lager oder wertet deren Bevölkerung ab. Dies sind die unerlässlichen Grundlagen um Militär und Bevölkerung auf Kriege vorzubereiten oder ihre Opferbereitschaft zu mobilisieren, denn die Kriegslasten tragen nie die großen Kapitale. Diese sind stets die Gewinner – manchmal profitieren sie auf beiden Seiten. Nationalismus, Chauvinismus und Rassismus werden geschürt. Religiöse und kulturelle Differenzen werden gezielt als Vorwände missbraucht. Der eigentliche Kriegsgrund sind sie nie. In Kriegen entladen sich immer ökonomische bzw. machtpolitische Spannungen, die sich über Jahre und Jahrzehnte entwickeln. Dies zu erkennen und zu vermeiden muss das Ziel aller friedliebenden Menschen sein. Halten wir die Augen offen!

Unsere Solidarität gilt den Opfern aller Kriege. Jeder Kriegstag ist einer zu viel!“